Biohacking, Bodyhacking & Brainhacking

Biohacking hat seine Ursprünge in einer Bewegung, die vor etwa 20 Jahren in den USA stärker aufgekommen ist. Es waren Leute, die sich abseits der Universitäten stark für den menschlichen Körper und Technologie interessierten und einen grossen Entdeckergeist an den Tag legten. Ziel war es, in Selbstversuchen mit Messungen die eigene Biologie besser kennenzulernen und mit verschiedenen Methoden auf den Körper einzuwirken, damit er leistungsfähiger und gesünder wird. 

Während ein Computerhacker den Computer zu seinen Gunsten verändern will, tut der Biohacker dasselbe mit seinem Körper. Er versucht, möglichst viele Stellschrauben in seiner Lebensweise zu finden und sie so einzustellen, dass Gesundheit, Fitness und Lebensqualität möglichst optimal profitieren. Das Ziel dabei ist, im Idealfall seine Bestleistungen abrufen zu können, auch bekannt unter dem Begriff «Peak Performance».

Methoden des Biohacking

Biohacking stellt eine Verbindung zwischen Biologie und modernen Technologien her und verfolgt das Ziel, Gesundheit und Leistungsfähigkeit auf der körperlichen und geistigen Ebene zu optimieren. Die eingesetzten Methoden sind vielfältig:

• Durchführung von Messungen am eigenen Körper, deren Ergebnisse danach analysiert werden. Die Analysen dienen dazu, mehr Erkenntnisse über den eigenen Körper zu gewinnen: Wie funktioniert er, wie reagiert er auf verschiedene Einflüsse von aussen, was tut ihm gut, was unterstützt Gesundheit und Wohlbefinden? Für die Messungen kommen typischerweise zum Einsatz: Fitnesstracker, Apps und Geräte, die Körperwerte wie Puls, Atemfrequenz und Gehirnaktivitäten registrieren. 

• Bei der Ernährung wird auf besonders gesunde und hilfreiche Nährstoffe Wert gelegt, die die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit unterstützen. Lebensmittel mit hohem Anteil an Vitaminen, Mineralstoffen, Proteinen und hochwertigen Kohlenhydraten und Fetten werden bevorzugt, während ungesunde Nährstoffe wie Zucker und einfach gesättigte Fettsäuren gemieden werden. Verbreitet ist unter Biohackern die so genannte Low-Carb-Ernährung, die arm an Kohlenhydraten ist. Auch Fasten- und Entgiftungskuren kommen zum Einsatz. Lebensmittel, die einen besonders hohen Anteil an gesunden Nährstoffen aufweisen, werden als Superfood bezeichnet. Diese finden bei Biohackern grosse Beachtung. Heimische (mitteleuropäische) Beispiele sind die Blaubeere, Grünkohl, Leinsamen. Überregionale (globale) Beispiele: Goji-Beere, Chiasamen, Papaya, Kakao, Yacónknolle. Anmerkung: Wir empfehlen, wenn möglich auf heimische bzw. regionale Lebensmittel zurückzugreifen. 

• Adaptogene sind Inhaltsstoffe von bestimmten Pflanzen und Pilzen, die Immunsystem, Widerstandsfähigkeit und Regenerationsfähigkeit stärken. Sie stimulieren den Körper, machen aber im Gegensatz zu Drogen nicht abhängig. Bekannte Beispiele für Pflanzen, die Adaptogene enthalten: Aronia, Sanddorn, Acerola, Ginseng und Kurkuma. Die Einnahme erfolgt in Form von Pulver, Kapseln, Tee o. ä.

• Nahrungsergänzungsmittel werden ergänzend zur Ernährung eingenommen, und zwar in Form von Tabletten, Kapseln o. ä. Sie sollen dafür sorgen, dass der Körperstoffwechsel zur Genüge mit den notwendigen Nährstoffen versorgt ist. Von Arzneimitteln unterscheiden sie sich dadurch, dass sie nicht zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden. Das heisst, sie werden zur allgemeinen Förderung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit genommen, nicht aber zur Behandlung von Krankheiten.

• Änderung der Lebensgewohnheiten: Zum Biohacking gehört auch, seine Ess- und Schlafgewohnheiten zu optimieren, körperlich aktiv zu sein (gerade in Bürojobs) und sich gezielte Erholungszeiten zu gönnen. Dabei greift man auch auf Methoden wie Mentaltraining, Meditation, Atemübungen oder Kaltbäder zurück. 

• Einsatz von technischen Geräten – Beim Biohacking kommen verschiedene Technologien und Apparaturen zum Einsatz: Neurofeedback-Geräte, Geräte, die mit elektromagnetischer Stimulation arbeiten, Sauerstoff-Geräte für bessere, effizientere Atmung, Nahinfrarot-Rotlicht-Therapiegeräte für die Haut, lichtfilternde Brillen für leichteres Einschlafen und weitere.

Brainhacking – ein Teilbereich von Biohacking

Beim Brainhacking handelt es sich um ein Teilgebiet von Biohacking. Während beim Biohacking der ganze Körper im Zentrum der Beeinflussung steht, fokussiert das Brainhacking auf das Gehirn, wie der Name schon sagt. Ziel ist, das Hirn zu beeinflussen und so die mentale Leistungsfähigkeit zu steigern. Im Mittelpunkt der Optimierung stehen hier Konzentration, Gedächtnisleistung, Lernfähigkeit, Widerstandsfähigkeit und auch Körperreflexe. 

Im medizinischen Bereich findet Brainhacking auch Anwendung. Dort dient es der Wiederherstellung bzw. Verbesserung geistiger Gesundheit bei einer Reihe von psychischen und neurologischen Krankheiten.

Die Methoden des Brainhacking lassen sich grob in drei Kategorien einteilen:

• Nootropika: Nootropika sind Substanzen mit einer vermuteten oder bestätigten positiven Wirkung auf verschiedene Hirnfunktionen und mentale Zustände wie Konzentration, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Lernvermögen, Motivation, Stimmung und Kreativität. Nootropika werden entweder aus natürlichen Produkten gewonnen oder synthetisch hergestellt. Bekannte Beispiele sind pflanzliche Ginkgo-Extrakte (Gedächtnisleistung), das im Tee enthaltene Theanin (Konzentration und Entspannung), Piracetam (Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Lernleistung).

• Gehirntrainingsübungen und Gehirntrainingsspiele, die z. B. als Video Games erhältlich sind und ganz bestimmte geistige Fähigkeiten trainieren (z. B. von Lumosity oder PositScience).

• Elektrische Stimulation des Gehirns wird besonders in der Medizin eingesetzt. Bekannte Verfahren sind die Transkranielle Magnetstimulation (TMS), die Transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS), Transkranielle Wechselstromstimulation (tACS) und die Tiefe Hirnstimulation. Hierbei handelt es sich um so genannte nicht-invasive Methoden. Das heisst, man dringt nicht in den Körper bzw. Kopf ein, sondern setzt die Gerätschaften aussen am Kopf an.

Die obigen Ausführungen zu den Themen Biohacking und Brainhacking haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Mir geht es darum, einen Überblick zu bieten und Methoden aufzuzeigen, die ich selbst regelmässig anwende. Einige davon bieten wir auch in unseren Räumlichkeiten an.

Wichtig: Diese Informationen ersetzen keine ärztlichen Konsultationen. Bei Verdacht auf ein medizinisches Leiden empfehlen wir, eine ärztliche Fachperson aufzusuchen.

Ich bin ein Anhänger der Kombinatorik, deshalb kombiniere ich gerne alles mit allem.

Hier sind ein paar  Methoden, die ich in Kombination nutze und teilweise anbiete.